Hip Hop/Streetdance tanzen

10Aug13

Ehe ich das Studium der Sozialen Arbeit begann, absolvierte ich eine Ausbildung zur ADTV-Tanzlehrerin und war einige Jahre in diesem Beruf tätig. In diesem Zusammenhang konnte ich Erfahrungen mit verschiedenen Jugendkulturen sammeln, natürlich auch mit der Hip Hop Kultur. In der Tanzschule in der ich gearbeitet habe, wird für diese Zielgruppe die Möglichkeit angeboten, verschiedene Tanzstile zu erlernen und sich immer wieder neu auszuprobieren.Im Bereich Hip Hop/Streetdance gibt es mehrere Untergruppen: Breakdance (B-Boy/B-Girl), Locking (große, leicht übertriebene Bewegungen mit Comic-Einfluss), Popping (verschiedene Muskeln an- und entspannen), und Krumping (schnelle teils aggressive Bewegungen mit Stampfen, Arme schwingen u.a.). Der Altersdurchschnitt im Hip Hop tanzen liegt in dieser Tanzschule zwischen 10-20 Jahren und begeistert Jungs sowie Mädchen gleichermaßen.

Die Gründe aus denen die Jugendlichen mit dem Tanzen anfangen möchten sind vielfältig. Manche möchten einfach neue Leute kennen lernen und in eine Gemeinschaft aufgenommen werden, Andere möchten durch neu erlernte „Moves“ Anerkennung erhalten und ihr Umfeld von ihren Fähigkeiten bzw. besonderen Talenten überzeugen. Manche möchten sich lediglich sportlich bewegen. Viele Kids kommen mehrmals in der Woche in die Tanzschule um sich schnell weiter zu entwickeln.Ein Großteil der Tänzer verbringt seine ganze Freizeit in der Tanzschule und identifiziert sich stark mit seiner Gruppe. Dadurch entsteht ein toller Gruppenzusammenhalt, in welchem sich jeder auf den Anderen verlassen kann. Besonders bemerkenswert ist die Stimmung, wenn sich die Tänzer im „Battle“ befinden und sie von den übrigen Tänzern angefeuert werden. Dies kann beim Zuschauer durchaus für eine Gänsehaut sorgen, wenn man spürt mit welcher Begeisterung die Jugendlichen ihre erlernten Fähigkeiten präsentieren. Viele dieser engagierten Tänzer beschäftigen sich auch ausserhalb der normalen Tanzstunden mit dem Thema Hip Hop. Im Vordergund steht natürlich auch immer die neuste Musik und die coolsten Mixes, um darauf dann wieder neue Schritte zu entwickeln.

Um das Interesse am Tanzen zu steigern, finden in regelmäßigen Abständen sogenannte Contests (Wettbewerbe) statt, auf denen sich die Jugendlichen mit Anderen aus der Szene messen können. Dort treffen viele verschiedene Tänzer und Tanzgruppen aus ganz Deutschland aber auch Europaweit zusammen und werden in verschiedene Altersstufen (Kids, Juniors, Adults) und in Solo, Duo, small Group oder Team eingeteilt. Die Tänzer bzw. Gruppen können sich durch verschiedene Runden weiterqualifizieren um dann letztendlich im Finale um den begehrten 1. Platz zu tanzen.

Dies zeigt, wie sehr sich Heranwachsende mit verschiedenen Einflüssen identifizieren können und Ihren Alltag ganz im Zeichen der neuen Leidenschaft gestalten. Diese Entwicklung mit zu verfolgen, ist immer wieder eine beeindruckende Erfahrung.

S. Hauer



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